Die große Angeberei

Der Kettengeschichte liegt das Format der generativen Textproduktion zugrunde: Durch Austauschen einzelner Begriffe in einem Text soll spielerisch und nachhaltig der implizite Erwerb satzgrammatischer Strukturen gefördert werden. Entwickelt und bekannt wurde dieses Format durch Gerlind Belke (“Poesie und Grammatik”) sowie im Programm DemeK (Deutschlernen in mehrsprachigen Klassen), ursprünglich auf der Basis kleiner Gedichte . Aber wer sagt denn, dass man dieses Prinzip nicht auch für eine Geschichte anwenden kann, um gemeinsam eine lange, und doch unterhaltsame Erzählung zu formulieren? Mit “Die große Angeberei” hat die Klasse 3a genau diesen Versuch gewagt - und herausgekommen ist eine lustige Geschichte voller tierischer Angeber. Gerade die Stütze durch das Textmuster schafft Raum für Kreativität und entlastet - welches Tier suche ich mir aus, was kann es besonders gut? Viel Freude beim Lesen und mit den dazugehörigen Bildern - vielleicht bekommt ihr ja auch Lust, zusammen eine Kettengeschichte zu schreiben ?!? Anne Drerup

Vor langer Zeit veranstalteten alle Tiere der Erde jedes Jahr ein Treffen, um über wichtige Belange zu sprechen. Sie wollten dafür sorgen, dass keine Art ausstarb, dass es genug Futter für alle gab, und dass die Menschen sie nicht quälten. Darüber wurden sie sich schnell einig. Nicht einig wurden sie sich allerdings darüber, wer von ihnen am besten in der Lage war, ihr Anführer zu sein.

„Das ist doch völlig klar!“, meinte der majestätische Löwe. „Euer Anführer bin ich. Ich kann gut brüllen. Ich kann besser brüllen als alle anderen!“ Und er brüllte und brüllte und brüllte.

Das hörte der geschickte Tausendfüßler und er sagte zu dem Löwen:

 „Vielleicht kannst du gut brüllen. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut rechnen. Ich kann besser rechnen als alle anderen!“

 Und er rechnete und rechnete und rechnete.

 Das hörte das gackernde Huhn und es sagte zu dem Tausendfüßler:

 „Vielleicht kannst du gut rechnen. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut Eier legen. Ich kann besser Eier legen als alle anderen!“

 Und es legte Eier und legte Eier und legte Eier.

 

Fortsetzung der Klasse 3a

Das hörte der schnelle Gepard und er sagte zu dem Huhn: „Vielleicht kannst du gut Eier legen. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut rennen.Ich kann besser rennen als alle anderen.“

Und er rannte und rannte und rannte und danach war er müde.

 

( von Bo, Junes, Paulina, Calvin, Konstantin, Luisa)

 

 

Das hörte der kleine Schmetterling und er sagte zu dem Gepard: „Vielleicht kannst du gut rennen. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut fliegen. Ich kann besser fliegen als alle anderen!“ Und er flog und flog und flog.

 

(von Emily, Matteo, Lotte)

 

 Das hörte das getarnte Chamäleon und es sagte zu dem Schmetterling: „Vielleicht kannst du gut fliegen. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann mich gut tarnen. Ich kann mich besser tarnen als alle anderen!“ Und es tarnte und tarnte und tarnte sich.

 

(von Benedikt, Luisa)

 

Das hörte der kleine, braune Klammeraffe und er sagte zu dem Chamäleon: „Vielleicht kannst du dich gut tarnen. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut klettern. Ich kann besser klettern als alle anderen!“ Und er kletterte und kletterte und kletterte.

(von Tim, Bo, Lotte)

 

Das hörte das braune Pferd und es sagte zu dem Affen: „Vielleicht kannst du gut klettern. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut galoppieren. Ich kann besser galoppieren als alle anderen!“ Und es galoppierte und galoppierte und galoppierte.

(von Johanna, Marie-Christin)

 Das hörte der große Elefant und er sagte zu dem Pferd: „Vielleicht kannst du gut galoppieren. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut stampfen. Ich kann besser stampfen als alle anderen!“ Und er stampfte und stampfte und stampfte.

(von J., Konstantin)

Das hörte die kluge Eule und sie sagte zu dem Elefanten: „Vielleicht kannst du gut stampfen. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut im Dunkeln fliegen. Ich kann besser im Dunkeln fliegen als alle anderen!“ Und sie flog und flog und flog.

(von Lena, Linnea, Paulina)

Das hörte der kleine Frosch und er sagte zu der Eule: „Vielleicht kannst du gut im Dunkeln fliegen. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut springen. Ich kann besser springen als alle anderen!“ Und er sprang und sprang und sprang.

(von Lukas, Matteo, Emily)

Das hörte der heulende Wolf und er sagte zu dem Frosch: „Vielleicht kannst du gut springen. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut heulen. Ich kann besser heulen als alle anderen!“ Und er heulte und heulte und heulte.

(von Konstantin, J.)

Das hörte der große Adler und er sagte zu dem Wolf: „Vielleicht kannst du gut heulen. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut fliegen. Ich kann besser fliegen als alle anderen!“ Und er flog und flog und flog.

(von Anna, Niklas)

 

 

 

Das hörte der kleine Hase und er sagte zu dem Adler: „Vielleicht kannst du gut fliegen. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut hoppeln. Ich kann besser hoppeln als alle anderen!“ Und er hoppelte und hoppelte und hoppelte.

 

(von Lotte, Luise, Julian)

 

Das hörte die Hündin und sie sagte zu dem Hasen: „Vielleicht kannst du gut hoppeln. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut bellen. Ich kann besser bellen als alle anderen!“ Und sie bellte und bellte und bellte.

 (von Paula, Luisa)

Das hörte der Dinosaurier und er sagte zu der Hündin: „Vielleicht kannst du gut bellen. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut fliegen. Ich kann besser fliegen als alle anderen!“ Und er flog und flog und flog.

 (von Sebastian)

 

Das hörte der große T-Rex und er sagte zu dem Dinosaurier: „Vielleicht kannst du gut fliegen. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut jagen und fressen. Ich kann besser jagen und fressen als alle anderen!“ Und er jagte und fraß, jagte und fraß, jagte und fraß.

(von Niklas, Marlon)

 Das hörte der große Peitschenschwanzsaurus und er sagte zu dem T-Rex: „Vielleicht kannst du gut jagen und fressen. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut peitschen. Ich kann besser peitschen als alle anderen!“ Und er peitschte und peitschte und peitschte.

 

(von Julian)

 

Das hörte der Spienosaurus und er sagte zum Peitschenschwanzsaurier: „Vielleicht kannst du gut peitschen. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut gehen. Ich kann besser gehen als alle anderen!“ Und er ging und ging und ging.

 (von Marlon)

Das hörte der Euplusefalus und er sagte zu dem Spienosaurus: „Vielleicht kannst du gut gehen. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut mit dem Schwanz hauen. Ich kann besser mit dem Schwanz hauen als alle anderen!“ Und er haute und haute und haute.

(von Bo)

 

Das hörte der Tiger und er sagte zu dem Euplusefalus: „Vielleicht kannst du gut mit dem Schwanz hauen. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut klettern. Ich kann besser klettern als alle anderen!“ Und er kletterte und kletterte und kletterte.

(von Ela)

Das hörte das Känguru und es sagte zu dem Tiger: „Vielleicht kannst du gut klettern. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut boxen. Ich kann besser boxen als alle anderen!“

Und es boxte und boxte und boxte.

(von Calvin)

Das hörte der blinde Maulwurf und er sagte zu dem Känguru: „Vielleicht kannst du gut boxen. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut graben. Ich kann besser graben als alle anderen!“ Und er grub und grub und grub.

(von Anna)

Das hörte die Füchsin und sie sagte zu dem Maulwurf: „Vielleicht kannst du gut graben. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut schleichen. Ich kann besser schleichen als alle anderen!“ Und sie schlich und schlich und schlich.

(von Linnea)

Das hörte der braune Biber und er sagte zu der Füchsin: „Vielleicht kannst du gut schleichen. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut nagen. Ich kann besser nagen als alle anderen!“ Und er nagte und nagte und nagte.

(von Julian)

Das hörte der graue Wanderfalke und er sagte zu dem Biber: „Vielleicht kannst du gut nagen. Aber ich, ich kann etwas, das du nicht kannst. Ich kann gut fliegen. Ich kann besser fliegen als alle anderen!“ Und er flog und flog und flog.

(von Tim)

Das hörte das Kaninchen und es sagte zu dem Wanderfalken: „Vielleicht kannst du gut fliegen. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut springen. Ich kann besser springen als alle anderen!“ Und es sprang und sprang und sprang.

(von Calvin)

Das hörte die kleine Katze und sie sagte zu dem Kaninchen: „Vielleicht kannst du gut springen. Aber ich, ich kann etwas, was du nicht kannst. Ich kann gut klettern. Ich kann besser klettern als alle anderen!“ Und sie kletterte und kletterte und kletterte.

(von Lena)

 

Zum Schluss meldete sich eine kleine Haselmaus zu Wort: „Hört doch auf, euch zu streiten und so schrecklich anzugeben!“, meinte sie, „wie soll eine Maus denn bei diesem Lärm schlafen? Jeder von uns kann irgendetwas besonders gut. Und deswegen sollten wir einander helfen, statt nach einem Anführer zu suchen!“

 

„Und was kannst du besonders gut?“, fragten die ganzen Angeber im Chor. Die Worte der kleinen Maus überzeugten sie noch nicht wirklich.

 

„Ich? Ich kann gut träumen!“, sagte die Haselmaus und kauerte sich zusammen, um einzuschlafen. „Das geht aber nur, wenn ihr mich schlafen lasst. Dann träume ich gar herrliche Dinge, die ich euch beim nächsten Treffen erzählen kann!“ Und sie träumte und träumte und träumte.